CORONA:LUNGA:FERMATA
The Grand Pause of Culture
#CORONAGLITCH in der #WELTENMATRIX
Die weiterhin andauernden Einschränkungen des kulturellen Lebens sind der nur scheinbare Auftakt eines neuerlichen frühlingshaften Kulturaccelerando. In der Wirklichkeit Vieler wird jedoch nur ein weiterer CORONA GLITCH in der Taktmatrix des tragischen Weltenstückes markiert.
„Der Corona Glitch ist ein geloopter General Error in der Kulturmatrix, ein komplex kodierter Kunst-Bug im zivilisatorischen Upgrade, ein kollektives „Déjà-vu“ der tragischen Brüche und Spaltungen.“
In wiederkehrenden Intervallen tönt das „Aushaltezeichen CORONA Lunga Fermata“ als künstlerischer Warn- und Signalton für die existenziellen Belange der Kunst- und Kulturschaffenden.
Lasst uns gemeinsam den Ton der CORONA – LUNGA – FERMATA solidarisch halten, bevor uns die Luft ausgeht..
Halten Sie mit uns die Luft an.. es wird spanned bleiben!
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„Die Corona Lock Downs sind wie diese lange Brucknersche Generalpausen, in denen nichts passiert und eigentlich alles passiert.“
Projektfragen:
Gerade der Kulturbetrieb ist von den aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der CORONA Pandemie besonders hart betroffen. Theater, Konzerte, Musikaufführungen und Performances leben von der gemeinsamen Erfahrung von Publikum und Künstler*innen in „Echtzeit“. Der Lock Down durch die Covid 19 Krise und die damit verbundene komplette Einschränkung des „analogen“ kulturellen Lebens ist eine globale, kollektive Zäsur von noch unüberblickbarer Reichweite. Nicht nur für Künstler_innen stellen sich brisante Fragen:
– Wie kann künstlerisches Schaffen und Arbeiten während (und nach) der Pandemie aussehen und welche neuen Bedingungen ergeben sich?
– Wie wirkt sich die (vorübergehende) Abwesenheit von lebendiger Kunst und Kultur bei Künstler_innen, im gesellschaftlichen Leben und im öffentlichen Raum aus?
– Wie kann man künstlerisch mit der CORONA Krise umgehen, kreative, nachhaltige Lösungsansätze entwickeln und prozessorientierte Chancen aufzeigen?
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Projektkonzept:
Das Projekt CORONA – LUNGA FERMATA ist eine Art filmische Parabel zur Situation von Musiker_innen und darstellenden Künstler_innen in der Corona Krise. Es verbindet die Notierung des Ruhezeichens „Corona Fermata“ aus der klassische Musik mit der kontaktverbotsbedingten (stillen) Isolation von Künstler_innen und der (vorübergehenden) Stilllegung aller Kulturstätten wegen der Corona Pandemie.
Die Corona leitet eine Generalpause in Kunst und Kultur ein – eine Unterbrechung in sämtlichen Stimmen eines Musikstücks zugleich – The Grand Pause of Culture. Es zeigt sich Leere im öffentlichen Raum und ein Gefühl der (kollektiven) Isolation geht viral. Musiker_innen und Künstler_innen sind nun absolute Solist*inn*en, die keine (live) Auftritte, keine Kolleg_inn_en und kein Publikum mehr haben und somit in ihrer Existenz nachhaltig bedroht sind.
Das Projekt zeigt jedoch auch das Durchhaltevermögen von Künstler_innen, Musiker_innen und Kulturschaffenden auf, die diese Situation der Auftrittsquarantäne „durchhalten“, den kulturellen und künstlerischen Ton, die Stimme und Stimmung halten, oder auch in der performativen Bewegung „einfrieren“ und die Pose und Energie halten.
In der Musik zeigt das Aushaltezeichen Corona Fermata auch den Beginn der Kadenz an (eine musikalische Improvisation eines Solisten), in der die Virtuosität auf dem Instrument zur vollen Entfaltung kommt. Das multimediale Projekt verbindet nun konzeptuell die Virtuosität der Isolations-Solist*inn*en und arrangiert die virtuelle Bühne in den öffentlichen Raum. Somit entsteht ein neuer „Echoraum“ für die vielfältige kreative Energie der Kunstschaffenden und eine Art verortetes Fenster in die Öffentlichkeit.
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Technische Umsetzung, Produktion und Verwertung:
Produktion von kollageartigen Film- und Tonmosaiken und AV-Samples in Miniserien
Junge und etablierte österreichische und internationale Musiker_innen und darstellende Künstler_innen aus der freien Szene werden zur Mitwirkung eingeladen. In Wohnungen, im Studio, auf Plätzen oder in der Natur entstehen poetische Audio- und Videoaufnahmen, in denen die Portraitierten auf das Projektkonzept in ihrer jeweiligen Kunstform reagieren und etwa eine berühmte Corona Fermata aus Beethovens Schicksalssinfonie auf ihrem Instrument spielen oder den Ton ausgedehnt halten (als Signalton) und folgend dazu improvisieren (Quarantäne – Impro – Solos). Es können auch eigene Werke in einer endlosen Fermata enden oder Körper in szenischen Bewegungsabläufen plötzlich innehalten – pausieren.
Diese Videoaufnahmen werden gesammelt, bearbeitet, geschnitten und an einem Ort im öffentlichen Raum auf geschlossene Eingangstüren von Kultureinrichtungen, leeren Publikumsrängen, Auslagen, Fassaden, Wänden und Pflanzen projiziert oder digital gemapt. Durch diese Metaebene der mittelbaren Projektion von „Live Kunst“ aus der Isolation in den leeren öffentlichen Raum wird die Abwesenheit der Künstler_innen ästhetisch, medial und gesellschaftlich verhandelt. Es entstehen metaphysische Wahrnehmungsräume, öffentlich-private Zwischenorte projizierter An- und Abwesenheit.
Die Mitwirkenden werden gemäß der Kontaktbeschränkungen während einer Pandemie alleine zu Hause oder im Freien gefilmt, im öffentlichen Raum projiziert und später im Schnitt zusammengefügt. Somit entstehen inhaltliche-diskursive und ästhetisch-narrative Bezugnahmen zwischen den Medien, den Künstler_innen, der Gesellschaft und den Orten. Eigens entwickelte Glitch-Verfahren unterbrechen die Quarantäne-Solos
Die kollageartigen Kurzfilme / Miniserien werden auf der eigens programmierten Homepage www.corona-fermata.org, in Social Media Formaten und als lockdown-taugliche Ausstellung auf 4k Bildschirmen in den Auslagen der Griesgasse 31 einem breiten Publikum vermittelt. Projektbegleitend findet eine Medien Kampagne statt, zu der alle von der Krise betroffenen Künstler_innen, aber auch Kunst- und Kultureinrichtungen eingeladen sind, in wiederkehrenden Intervallen den „Aushalteton CORONA – Lunga Fermata“ als künstlerischen Warn- und Signalton für die Existenzsicherung der Kunst- und Kulturschaffenden aus ihren Einrichtungen in den öffentlichen Raum zu beschallen.
Es entsteht ein alternatives Kulturformat des kontaktlosen Austauschs als Methode der Resozialisierung und zur Bewältigung der umfassenden Beschränkungsmaßnahmen. Poetisch-Musikalische Portraits von Künstler_innen als starkes (Lebens-)Zeichen und positiver Appell an die gesamte Gesellschaft.
Lasst uns gemeinsam den Ton der CORONA:LUNGA:FERMATA solidarisch halten, bis die Generalpause der Kunst und Kultur allgemein für Beendet erklärt werden kann!
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Hintergrund und Recherche:
Die Fermate (italienisch fermare ‚anhalten‘) ist in der Musik ein Ruhezeichen in Form einer nach unten offenen Parabel mit Punkt in der Mitte über einer Note oder Pause, das auch als Aushaltezeichen verwendet wird, Innehalten in der Bewegung anzeigt oder dem Solisten signalisiert, diese Stelle nach seinem individuellen Bedürfnis zu verzieren. Frühere Benennungen des Zeichens waren „Point d‘Orgue“ und Corona oder Coronata.
Einige Komponisten präzisieren ihre Wünsche, indem sie breve (= kurz) oder lunga (= lang) über dem Fermatenzeichen notieren. In der klassischen/romantischen Epoche wird die Fermate vielfach zur Dehnung des Taktes verwendet, um einen Taktwechsel zu vermeiden. Beispiele für berühmte Fermaten sind der Anfang der fünften Sinfonie von Beethoven oder die Ouvertüre zur Zauberflöte von Mozart.
Daneben zeigt die Fermate in Orchesternoten von Solokonzerten auch den Beginn der Kadenz an, während der die übrigen Stimmen schweigen. Als Kadenz im Instrumentalkonzert wird eine musikalische Improvisation eines Solisten bezeichnet. Die Kadenz gibt dem Solisten die Möglichkeit, seine Virtuosität auf dem Instrument zu entfalten. Die Kadenz war oftmals improvisiert, d. h. der Solist zeigte nicht nur sein Können auf dem Instrument, sondern präsentierte sich auch als Improvisator.
Auch eine Generalpause wird durch die Fermate gekennzeichnet. Über der Fermate wird dann oft G.P. notiert (viele Beispiele bei Anton Bruckner). Eine Generalpause, Abk.: G.P. (italienisch vuoto; französisch silence; englisch general rest), ist in der Musik eine Unterbrechung in sämtlichen Stimmen eines Musikstücks zugleich. Sie zieht sich bei Stücken in schnellerem Tempo über mehr als einen Takt hin und erreicht ihre größte Wirkung bei mehrstimmigen Orchesterstücken.
Im Fluss der Musik erscheint die Generalpause plötzlich und auffallend. Damit wird eine Spannung und Erwartungshaltung beim Zuhörer erreicht. Diese Spannung führt oft zum Höhepunkt des Stücks.
Ludwig van Beethovens 5. Sinfonie (c-Moll, Opus 67) gehört zu seinen berühmtesten Werken und ist eines der populärsten Stücke der klassischen Musik.[1] Sie ist auch unter der Bezeichnung Schicksalssinfonie bekannt.
In der sogenannten romantischen Beethoven-Rezeption, die bis in das 20. Jahrhundert reichte, wurde Beethovens „Fünfte“ im Sinne eines Schicksalsdramas als eine musikalisch objektivierte Erzählung von Niederlage und Triumph, vom ewigen menschlichen Schicksalskampf, von Leid und Erlösung interpretiert. Ähnlich wie die 9. Sinfonie mit ihrer „Ode an die Freude“ behandelt sie dieser Deutung zufolge mit ihrem per aspera ad astra, ihrem Weg durch Nacht zum Licht, von c-Moll nach C-Dur einen grundlegenden Gedanken der europäischen Kultur.
Dies ist nun Basis für gegenständliche Transformation einer sozialen Realität in einen zeitgenössischen Diskurs der multiplen Narrative.
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PROJEKTLINKS:
Homepage: www.corona-fermata.org
Eigens programmierte und automatisierte Homepage mit allen relevanten Informationen, Artist Statement und in wöchentlichen Premieren der Videos als Originalversion, Glitch-Version und Trailer.
Aufeinander folgenden Prämieren der Videos auf allen Social Media Kanälen.
Präsentation im öffentlichen Raum: Schaufenster der Griesgasse 31
Präsentation in der Griesgasse 31 und folgend regelmäßige Veröffentlichungen und Premieren der Videos als digitale Plakate auf 4k Monitoren als künstlerische Bespielung der Griesgasse.
Die Projektzeit wurde aufgrund der weiter brisanten Aktualität bis in den Sommer verlängert. Weitere Aufnahmen mit Künstler_innen und Präsentationen in anderen Städten und Regionen auf Monitoren im öffentlichen Raum sind geplant.
PROJEKTTEAM:
Künstlerische Leitung & Konzeption: Mag. Igor F. Petković
Projektmanagement & Grafikdesign: Dominika Kalcher
Nach einer Idee von: Boris Mihaljčić und Igor F. Petković
Musikalische Arrangements, Komposition und Aufführungsleitung:
Mag.a Minka Popović (Mozarteum Salzburg), Mag. Boris Mihaljčić (Komponist, Violinist, Graz), Mag. Josef Düregger (Organist, Arrangeur, Graz)
Projektssistenz: Maja Backović Bac.
Beteiligte Künstler_innen:
Minka Popović, Boris Mihaljčić, Josef Düregger, Maja Bačković, Josef Greimel, Werner Mandlberger, Markus Oberleitner, u.a.
Visual Art: Igor F. Petković, Markus Schinnerl, Dominika Kalcher
Filmproduktion: Markus Schinnerl, Videomat
Tontechnik / Soundengineer: Gerd Jochum (AV Baby)
Homepage und Videomat Programmierung: Xeredo, Macijej Krüger
Live Übertagungen: Videomat
Aufnahmeorte:
Kunstkirche St. Andrä, Pommeranzengasse, Mursteg, Grazer Uhrturm, Mozarteum Salzburg, u.a.
Aufnahmezeiten: Jeweils in den Lock-Downs der Corona-Wellen 1-4.
Wir danken für die Unterstützung:
Land Steiermark und Stadt Graz