Newsletter 4/24 – April Programm Kräftner

Kunst Klub KräftnerReitschulgasse 13
8010 Graz
Öffnungszeiten:
Di. – Sa. von 17 – 22 Uhr
Eintritt freiwillige Spende!

Das Haus für Kunst, Künstler*innen and ART Friends

POP UP Kunst-Kaffee, Art-Lounge, Galerie, Bühne, Ateliers, AIR Residency
Ausstellungen, Performances, Art Clubbings, Live Konzerte, Installationen,
Lesungen, Theater, Workshops und Diskursprogramm

Liebe Freundinnen und Freunde der zeitgenössischen Künste!
Liebe Mitglieder des Kunst Klub Kräftner!


In der zweiten Märzhälfte fand die wunderschöne Finissage der multimedialen Ausstellung Messy Sensing mit Schreibworkshop und Soundperformance von Cochlea statt. Das experimentelle Trio Nos Inkogniti mit ihrer dichten und intensiven Klangästhetik und das gefühlvolle Debutkonzert von Caecilia brachten lebendige zeitgenössische Musik in den Klub. Nach einer 2-wöchigen Osterpause, in der wir fließig die Galerie und den Bühnenraum des Kräftners wieder weiter transformiert haben, geht nun unser äußerst spannendes Programm im April mit neuem Look und neuer Kunst weiter.

Zur momentan stattfindenden Diagonale haben wir unsere Schaufenster zum Thema Autozensur in der Kunst recht kritisch gestaltet und konnten rege Aufmerksamkeit erreichen. Im Vorfeld des Dramatiker:innenfestivals findet in Kooperation mit future.repair.machine die interessante Lesung und Ausstellung Im Dickicht der Worte mit Sophia Barthelmes und Florian Maier zu Propaganda in der Sprache statt. Mit den genialen Djaro & die anonymen Melancholiker treffen deutschsprachige Chansons auf Gesellschaftskritik und Liebeslied und sie stellen ihre neue Platte vor. Die 4 köpfige junge Jazz-Band Grandhotel Graz gibt mit aufstrebender Energie ihr Debütkonzert auf unserer neuen Kräftner-Bühne.

Natürlich gibt es auch weiterhin Raum für kunrzfristiges, spontanes, experimentelles, neues.. Schaut regelmäßig auf unsere Social Media Kanäle, meldet Euch wenn ihr Ideen habt und schaut einfach vorbei!

Ich lade Euch herzlich in den Kunst Klub Kräftner ein und freue mich auf spannende gemeinsame Zeit für, mit und um die zeitgenössischen Künste und ihre Künstler*innen!

Ich freue mich auf schöne gemeinsamen Kunsterlebnisse im Kräftner!

Euer
Igor Friedrich vom Kräftner
 
 Programmübersicht
April 2024:


 Schaufensterbespielung zur Diagonale:
1.4. – 8.4.24
Quere Autozensur
Wir zensurieren uns selbst, bevor es jemand anderer tut.
Konzept und Artwork: Igor F. Petkovic 

Lesung und Ausstellung:
Dienstag 9.3.2024 ab 19h
Im Dickicht der Worte
mit Sophia Barthelmes & Florian Maier

Eine Kooperation mit dem Dramatiker:innenfestival und future.repair.machine
Ausstellung bis 13.4.204
Öffnungszeiten: Dienstag – Samstag 17 – 22 Uhr

Live in Koncert:
Samstag 13.4.24, ab 19 Uhr
Djaro und die anonymen Melancholiker
Die warmen Klänge von Cello, Akkordeon und Gitarre verschmelzen zu einer Märchenstunde, in der die Zeit wie im Flug verstreicht.
Neues Musikvideo: Im Krankenhaus in Mazedonien


Live in Koncert:
Samstag 20.4.24, ab 19 Uhr
Grandhotel Graz
Das Konzert-Debüt der jungen Jazz-Band
Probenmitschnitt


Laufend:
jeden Dienstag ab 19 Uhr
Forro – Dancing Tuesday im Kunst Klub Kräftner
Welcome! Forro is a brasilian couple dance. The Community meets weekly in Kunst Klub Kräftner for social dancing.
Forro Graz Facebook Gruppe
Forro Graz Instagram

 
 Programm Infos 
 Im Dickicht der Worte 
Lesung und Ausstellung:
Dienstag 9.3.2024 ab 19h
 Im Dickicht der Worte
mit Sophia Barthelmes & Florian Maier

Eine Kooperation mit dem Dramatiker:innenfestival und future.repair.machine
Ausstellung bis 13.4.204
Öffnungszeiten: Dienstag – Samstag 17 – 22 Uhr

Autor:innen machen sich auf die Suche nach einer Sprache, die Wirklichkeit vermittelt. Sprechen und Erzählen ist immer ein Ausschließen und braucht daher eine Bewegung, die es immer wieder zur Welt öffnet. Poesie weiß um diese Notwendigkeit, während Propaganda den Ausschluss zur Spitze treibt. Die Texte der Autor:innen reflektieren diese Momente und/oder versuchen der Propaganda zu entkommen.

Die Veranstaltung ist Teil des internationalen Projektes future.repair.machine*. Es begreift den Begriff der Reparatur als vielschichtiges Werkzeug für Veränderung in unseren gemeinsamen Räumen und interpretiert ihn künstlerisch neu. Sechs Autor:innen gehen in ihren Texten der Frage nach, wie sich das Konzept der Reparatur auf die Sprache übertragen lässt. Sophia Barthelmes und Florian Maier lesen aus ihren Texten und reflektieren mit Edith Draxl ihre Versuche sich der Propaganda zu entziehen. Gerahmt wird die Veranstaltung mit einer Ausstellung der eindrücklichsten Zitate aus den Texten der sechs Autor:innen, ergänzt mit Kommentaren der Schreibgruppe „Gedankengang“.

Es lesen:
Sophia Barthelmes und Florian Maier

Moderation:
Edith Draxl

Mit Zitaten aus Texten von:
Ewe Benbenek | Versuche zu lesen – Benjamin_KrausSophia Barthelmes, Lia Löwe | PRAHA. Eine Lücke ohne Ausrufezeichen mit einem Stein aus Sternen und Luft, ein Kammerkamen und ein fehlendes KommaValentin Postlmayr | Koffer und Nagel+Florian Maier | drohnen über wortgefechtenPedro Martins Beja | Sprach e alleinMarcus Peter Tesch | No Mercy Sisters

 Organisation:uniT in Kooperation mit aporon21

future.repair.machine*: Kofinanziert durch Creative Europe
Djaro und die anonymen Melancholiker 

Live in Koncert:
Samstag 13.4.24, ab 19 Uhr
Djaro und die anonymen Melancholiker

Djaro & die anonymen Melancholiker treffen sich mit ihren deutschsprachigen Chansons zwischen Gesellschaftskritik und Liebeslied. Die warmen Klänge von Cello, Akkordeon und Gitarre verschmelzen mit den aus dem Lebensalltag gegriffen Texten zu einer versöhnlichen Märchenstunde, in der die Zeit wie im Flug verstreicht. Am 22. März 2024 erschiennt ihr Album „Die Stadt im Blick“.

Djaro & die anonymen Melancholiker sind:
Merlin Großmann: Stimme, Gitarre
Christoph Meier: Cello
Lorenz Posch: Akkordeon

www.djaro.at
Musikvideo „Im Krankenhaus in Mazedonien“
 Grandhotel Graz 
Live in Koncert:
Samstag 20.4.24, ab 19 Uhr
Grandhotel Graz 

Die 4 köpfige junge Jazz-Band gibt mit aufstrebender Energie ihr Debütkonzert auf unserer neuen Kräftner-Bühne.

Probenmitschnitt
Schaufensterbespielung zur Diagonale:
Quere Autozensur 
Vom 1.4. – 8.4.24

Quere Autozensur
Wir zensurieren uns selbst, bevor es jemand anderer tut.
Konzept und Artwork: Igor F. Petkovic

 Global ist die Zensur der freien Meinungsäusserung, Forschung und Kunst im Vormarsch. Selbst in einem Europa der Vielfalt etablieren sich immer stärker autoritäre Regime und Mediokratien, faschistische und demokratiefeindliche Tendenzen greifen um sich. In einem (Des-)Informations-Klima der politischen Spins, des propagandistischen Storytellings, konsumistischen Marketings und medialer Desinformationskampagnen wird es immer wichtiger, den Wahrheitsgehalt von Informationen bewerten zu können. Die künstlerische Konzeption möchte anhand von Übermalungen und Schwärzungen der Diagonale Werbeplakate auf den Schaufenstern des Kunst Klub Kräftner einerseits einen formalen, grafisch-ästetischen Bruch in den öffentlichen Raum bringen und andererseits einen inhaltlich diskursiven Beitrag leisten zu Einschränkungen der Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit, zu sozialer Zensur, Cancel Culture und sogar vorauseilender Selbstzensur von Kreativen, Forschenden, Kunst-, Kultur- und Medienschaffenden.

Info-Blackfacing

Die intendierte Irritation des alltäglichen Blickes von Passant*innen in der Reitschulgasse eröffnet eine freie Interpretation von scheinbar unkenntlicher Kalligraphie oder kryptischer Zeichen. Das Verändern und Überarbeiten von Marken, Logos und Plakaten im öffentlichen Raum kann zerstörerischer Vandalismus, subversive Street-Art, oder auch eine Guerilla Marketing Methoden sein erhöht damit die Aufmerksamkeit auf das Durchgestrichene und steigert subtil sogar dessen Wertigkeit (nur was einen Wert / Gehalt hat, wird zerstört..) und wird damit selbst zur Message.

Geschwärzte Dokumente als demokratiepolitische Skandale 

Die geschwärzten Plakate lassen formal jedoch auch an demokratiepolitische Skandale um geschwärzte Beweise, Dokumente und Listen denken, wie aktuell etwa im Katargate – Bestechungsskandal um das Europäisches Parlament, u.v.a.). Diagonal durchgestrichene Informationen weisen auch auf Desinformationskampagnen, Propaganda und den Info-War im Zuge der globalen Krisen und Kriege hin. Wie können sich kritische Geister da noch ein eigenes Bild machen?Wie weit darf und muss kritisches Denken und Handeln ohne Angst vor Zensur gehen können, vor allem bei Kreativen, Filmemacher*innen, Künstler*innen und in der Medienbranche? Wie weit ist die Wahrheit den Menschen zumutbar? Was ist Wahrheit und wie viel Gehalt steckt davon in der (medialen) Vermittlung von (scheinbarer) Realität?

BLEEP – vorauseilende Selbstdisziplinierung

Selbstzensur ist Zensur, die sich Menschen oder Institutionen selbst auferlegen, z. B. hinsichtlich Meinungs- und Pressefreiheit. Sie tritt unter anderem bei Verlegern, Journalisten, Filmproduzenten, Wissenschaftlern, Künstlern sowie Medien aus vielfältigen Motiven auf. Die Grenzen zwischen Freiwilligkeit und Zwang können bei der Selbstzensur verschwimmen: So kann ein investigativ arbeitender Journalist eine Enthüllung zurückhalten, da er sich des Wahrheitsgrades unsicher ist, oder aber, weil die von der Enthüllung betroffenen Personen die Macht haben, ihm im Falle der Veröffentlichung zu schaden. Man spricht in der Kritik an der Selbstzensur auch von „vorauseilendem Gehorsam“ und bildlich von der „Schere im Kopf“. Auszug aus Wikipedia: Zensur

Welche Kunst kann und darf durch eine subtile, selbstauferlegte Autozensur noch entstehen? Was passiert mit den verängstigten zeitgenössischen Künstler*innen, die davon betroffen sind und es vielleicht noch nicht einmal wissen? Was passiert mit einer Kunst, die mit Trigger-Warnungen sich abgrenzen will und so doch auch vermarktet? 

Wir zensurieren uns selbst, bevor es jemand anderer tut..  
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Mit herzlichem Dank an Karin Kräftner!
Mit Unterstützung von Land Steiermark, Stadt Graz und BMKOES

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